24.07.2012 / BASF. Seit Mitte 2012 bietet die BASF ein Portfolio technischer Kunststoffe speziell für Anwendungen mit Trinkwasserkontakt an. Die Produkte aus den Sortimenten Ultramid® (PA), Ultradur® (PBT) und Ultraform® (POM) mit Trinkwasserzulassung tragen ab sofort die Kennzeichnung Aqua im Namen. Beispiele sind Ultramid A3EG10 FC Aqua, Ultradur B4300G6 FC Aqua und Ultraform N2320 FC Aqua. Ergänzt wird das Portfolio im Trinkwasserbereich durch die bewährten und hochtemperaturbeständigen Polyarylsulfone Ultrason®P3010 und Ultrason S3010. Zusätzlich zu den Anforderungen für den Kontakt mit Trinkwasser erfüllen die Kunststoffe die Zulassung für Lebensmittelkontakt (FC: food contact) und werden nach GMP (good manufacturing practice) produziert. Zu den speziellen Anforderungen für Kunststoffe mit Trinkwasserkontakt gehören besonders niedrige Migrationswerte, eine hohe Geschmacksneutralität und der Nachweis, dass es im dauerhaften Kontakt mit dem Kunststoff zu keinem beschleunigten Algenwachstum kommt.
Innerhalb von Europa sind die Trinkwasserzulassungen länderspezifisch geregelt. Sie erfolgen durch beauftragte Institute, die nach den entsprechenden Anforderungen Prüfungen durchführen und Zertifikate erstellen. Zu den relevanten Zulassungsvorschriften gehören KTW (Kunststoffe im Trinkwasser) sowie DVGW (Deutscher Verein des Gas und Wasserfachs e. V.) in Deutschland, WRAS (Water Regulations Advisory Scheme) in Großbritannien und ACS (Attestation de conformité sanitaire) in Frankreich. Die Kunststoffe des Aqua-Portfolios verfügen alle über die Zulassungen nach KTW, DVGW und WRAS in Kaltwasseranwendungen, ein Großteil davon auch für Warm- und Heißwasser. Kaltes Wasser fließt in Wasserzählern und Toilettenspülungen, warmes Wasser führen definitionsgemäß Duschbrausen und Mischarmaturen und im Bereich Heißwasseranwendungen sind beispielsweise Rohrverbindungsstücke (Fittinge) im Einsatz.
Produkte für den Einsatz im Trinkwasserbereich müssen über die Anforderungen an Food contact-Produkte hinaus deutlich niedrigere Migrationswerte einhalten. Dies bedeutet, dass die Aqua-Kunststoffe der BASF in der Regel auch die Anforderungen für den Einsatz mit Lebensmittelkontakt erfüllen. Auf diese Weise fasst das Unternehmen alle technischen Kunststoffe mit anspruchsvollen Zulassungen für Haushalt und Ernährung in einem kompakten Portfolio zusammen.
Um die Zulassung der fertigen Bauteile zu erleichtern, stellt die BASF den Kunden alle notwendigen Zertifikate für Deutschland und Großbritannien zur Verfügung. Benötigt der Kunde Zulassungen der ACS, der amerikanischen NSF oder anderer Institute, so ist die BASF durch Rezepturoffenlegung gegenüber den Instituten behilflich.
Darüber hinaus kann das Unternehmen Bauteile von FC-Aqua-Kunden im eigenen Strömungslabor testen. Hier lässt sich die Langzeitbeständigkeit von Wasserzählern, Rohrfittingen oder anderen trinkwasserführenden Teilen gegenüber chloriertem Wasser bei verschiedenen Temperaturen, Drücken, pH-Werten und Durchflussgeschwindigkeiten auch über viele Tausend Stunden hinweg untersuchen. Nach den Strömungsversuchen können sich Berstdruck- oder andere kundenspezifische Prüfungen anschließen.